Chinesischen wollen bei 50Hertz einsteigen

Chinesen wollen bei 50Hertz einsteigen

Der chinesische Staatskonzern State Grid Corporation of China (SGCC) will sich offenbar mit 20 Prozent ins deutsche Stromnetz einkaufen, so berichtet das „Handelsblatt“.

50Hertz gehört momentan zu 60 Prozent dem belgischen Übertragungsnetzbetreiber Elia, der Rest liegt in den Händen des australischen Infrastrukturfonds IFM Investors. IFM will nun offenbar die Hälfte seines Anteils an SGCC verkaufen.

Das „Handelsblatt“ zitiert Verhandlungskreise, denen zufolge Mehrheitseigner Elia bis Ende März eine Vorkaufsrechtoption ziehen kann. Sollte Elia davon nicht Gebrauch machen, wäre der Weg für SGCC frei. Der M&A-Deal könnte noch in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Ein Kaufpreis für das 20-Prozent-Paket ist nicht bekannt.

Um die “Nervenbahnen der Volkswirtschaft” gehe es bei den Leitungen, sagte Unionsfraktions-Vize Christian Hirte (CDU) dem “Handelsblatt”, die aktuelle Lage bei 50Hertz werde man genau beobachten.

Das 50-Hertz-Netz ist Teil der kritischen Infrastruktur, weshalb die geplante Investition aus der Perspektive der Energieversorgungssicherheit vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geprüft werden sollte. Allerdings können nur Unternehmenskäufe geprüft werden, die durch Investoren mit Sitz außerhalb der EU mindestens 25 % der Stimmrechte an einem in Deutschland ansässigen Unternehmen erlangen. Da SGCC sich aber nur mit 20 Prozent beteiligen will, bleibt der Vorgang unter den Schwellenwerten des Außenwirtschaftsrechts.

Chinesische Unternehmen haben bereits in die kritische Infrastruktur in Großbritannien, Griechenland, Portugal und Italien investiert, insbesondere in den Energiesektor.